Sagen Sie es leicht!


Mit Mitar­bei­tern spre­chen. Mitar­beiter verstehen. Den Mitar­bei­tern Infor­ma­tionen geben. Das ist Mitar­beiter-Kommu­ni­ka­tion. Für manche Kollegen ist das schwierig. Zum Beispiel wenn sie nicht gut Deutsch spre­chen. Oder wenn sie nicht gut lesen können. Hier hilft Leichte Sprache.

Diesen Text finden Sie hier in Schwerer Sprache.

Schwere Sprache

Viele Firmen machen Mitar­beiter-Maga­zine. Das sind Zeit­schriften für Mitar­beiter. Mit wich­tigen Infor­ma­tionen für die Mitar­beiter. Mit span­nenden Geschichten. Oder mit anderen inter­es­santen Sachen zum Lesen. Was passiert aber, wenn die Mitar­beiter nicht gut Deutsch verstehen? Oder nicht gut lesen können?

Seien Sie ehrlich: Haben Sie Ihren Versi­che­rungs-Vertrag ganz gelesen? Und haben Sie alles verstanden?
Für viele Menschen sind normale Texte so schwer wie Versi­che­rungs-Verträge. Sie können die Texte nicht gut verstehen. Und lesen deshalb gar keine normalen Texte.

Geht das nur wenigen Menschen so? – Nein!

Unge­fähr 7,5 Millionen Erwach­sene in Deutsch­land können normale Texte nicht gut verstehen. Das sind mehr Menschen als in Berlin, Hamburg, München und Köln zusammen wohnen.

Mehr als die Hälfte von ihnen sind Deut­sche. Und spre­chen schon immer deutsch. Die anderen kommen aus anderen Ländern. Sie müssen Deutsch erst lernen.

Viele von ihnen gehen ganz normal zur Arbeit. Es gibt also in jeder größeren Firma Menschen, die nicht gut lesen können. Oder normale Texte nicht gut verstehen.

Für die Firmen ist das ganz schön schwierig. Sie müssen immer daran denken: Verstehen die Mitar­beiter die Infor­ma­tionen? Zum Beispiel im Mitar­beiter-Magazin. Oder in den Hand-Zetteln und Rund-Schreiben von der Firma.

Haben alle Kollegen den Frage-Bogen von der Mitar­beiter-Umfrage verstanden? Oder wofür die Mitar­beiter-Umfrage gut ist? Verstehen alle Mitar­beiter den Chef, wenn er etwas über die Firma erzählt?

Hinder­nisse müssen abge­baut werden

Schwere Texte sind Hinder­nisse für viele Menschen. Wie Treppen und Stufen für Roll­stuhl-Fahrer. Die Mitar­beiter in einer Firma sollen aber alles gut verstehen können.

Deshalb gibt es die Leichte Sprache. Die Sätze sind kurz und einfach. Schwere Wörter werden erklärt. Es gibt viele Absätze. Und Über­schriften. Texte in leichter Sprache können alle gut verstehen.

Leichte Sprache wurde für Menschen mit Lern­schwie­rig­keiten gemacht. Damit sie Texte besser verstehen.

Die Leichte Sprache ist aber nicht nur für Menschen mit Lern­schwie­rig­keiten gut. Leichte Sprache ist auch für andere Menschen gut. Zum Beispiel für Menschen, die nicht gut lesen und schreiben können. Oder die nicht gut Deutsch können. Und für alte Menschen.

Leichte Sprache ist keine Kinder-Sprache. Leichte Sprache soll schwere Texte einfa­cher machen. Zum Beispiel Verträge. Oder Gesetze. Oder andere Infor­ma­tionen. Man darf die Texte einfa­cher schreiben. Man darf aber nichts Wich­tiges weglassen.

Diese Arbeit kann ganz schön schwierig sein. Deshalb gibt es Fach-Leute für Texte in leichter Sprache. Sie schreiben Texte in leichter Sprache. Oder machen aus schweren Texten leichte Texte. Man sagt auch: Sie über­setzen schwere Texte in leichte Sprache. Deshalb nennt man sie auch Über­setzer für Leichte Sprache.

Ganz wichtig: Die Texte in leichter Sprache müssen von Menschen mit Lern­schwie­rig­keiten geprüft werden. Wenn die Prüfer etwas nicht verstehen, muss der Über­setzer den Text ändern. So lange, bis alles klappt.

Leichte Sprache bei der Mitar­beiter-Kommu­ni­ka­tion

Mitar­beiter-Maga­zine sind für alle Mitar­beiter. Viele Menschen schämen sich aber, wenn sie nicht gut lesen und schreiben können. Die Kollegen sollen das nicht merken. Deshalb lesen sie keine Mitar­beiter-Maga­zine aus Papier. Auch nicht, wenn sie in leichter Sprache geschrieben sind.

Mitar­beiter-Maga­zine kann man auch für den Computer machen. Mit Seiten in leichter Sprache. Am Computer kann jeder die Texte in leichter Sprache lesen. Keiner schaut zu. Und keiner merkt etwas.

Für Mitar­beiter-Maga­zine aus Papier kann man Extra-Seiten in leichter Sprache drucken. Und ins normale Magazin legen. Dann merkt auch keiner etwas.

Vor ein paar Jahren haben nur wenige Menschen gewusst: Es gibt Leichte Sprache. Heute ist das anders. Es gibt schon viele Sachen in leichter Sprache. Und immer mehr Menschen wollen Texte in leichter Sprache haben. Bis jetzt benutzen aber nur bestimmte Stellen die Leichte Sprache: Zum Beispiel Behörden, Einrich­tungen und Vereine für Menschen mit Behin­de­rung oder Parteien.

Firmen machen noch nicht so viel in leichter Sprache.

Also: Fangen Sie jetzt mit der leichten Sprache an. Sagen Sie es leicht! Und gehören Sie zu den ersten. Das ist gut für Ihre Mitar­beiter. Und gut für Ihre Firma. Weil andere dann sagen: Gut gemacht!

Gute Beispiele von Leichter Sprache:

Florian Burkhardt

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