Der Leserrat:
5 Tipps für ein Rendez­vous mit Ihrer Ziel­gruppe


Es ist eine bange Frage, der sich alle Macher von Mitar­bei­ter­zeit­schriften stellen müssen: Kommt mein Heft beim Leser an? Für groß ange­legte Evalua­ti­ons­stu­dien fehlen zumeist die Mittel. Die Redak­tion stochert daher zuweilen im Nebel. Was tun?

Kollege Stutz hat in seinem Blog­bei­trag vier Bord­mittel vorge­stellt, mit denen Sie sich ein Bild von Ihren Lesern machen können. Zu einer der span­nendsten Methoden gehört dabei die interne Blatt­kritik: einfach eine Hand­voll Leser an einen Tisch setzen und das Feed­back direkt abholen.

Das dachte sich einer unserer Kunden und grün­dete mit unserer Unter­stüt­zung einen solchen Leserrat für seine Mitar­bei­ter­zeit­schrift. Die dabei gesam­melten Rück­mel­dungen sind natür­lich nicht reprä­sen­tativ, aber trotzdem extrem hilf­reich.

Möchten Sie auch diese simple aber wirkungs­volle Methode nutzen, um Ihre Leser besser kennen­zu­lernen? Dann legen wir Ihnen fünf Tipps ans Herz:

  1. Leser­räte müssen etwas zu sagen haben
    Die Mitglieder eines Leser­rats müssen sich trauen auch kriti­sche Töne anzu­spre­chen. Damit dabei ein möglichst rundes Bild heraus­kommt, sollten alle Bereiche Ihres Unter­neh­mens abge­deckt sein. Falls durch Aufrufe allein keine passende Mischung zustande kommt, können Sie natür­lich auch selbst Kandi­daten anspre­chen. Meis­tens fallen einem gleich zwei, drei Leute ein, die sich gut als Leser­räte eignen würden. In unserem Fall hat sich auch die Zusam­men­ar­beit mit dem Betriebsrat ausge­zahlt – die kennen garan­tiert ein paar Kandi­daten, die nicht auf den Mund gefallen sind.
  2. Über­legen Sie sich vorher, was Sie wissen wollen
    Was sind die größten Frage­zei­chen, die Ihnen beim Heft­ma­chen über den Köpfen schweben? Sind die Texte verständ­lich? Mögen die Leser den Illus­tra­ti­onstil? Kommen die stra­te­gi­schen Botschaften an? Fehlen wich­tige Themen­be­reiche komplett? Über­legen Sie sich drei, vier konkrete Fragen und schi­cken Sie diese im Vorfeld an die Teil­nehmer des Leser­rats.
  3. Holen Sie die Leser­räte gedank­lich ab
    Beim ersten Treffen unseres Leser­rats wurde schnell klar: Viele Abhän­gig­keiten und Zwänge beim Heft­ma­chen sind dem Leser nicht bewusst. Wer nur das Endpro­dukt kennt, macht sich keine Gedanken über Timings, Themen­fin­dung und Abstim­mungs­schleifen. Eine kleine Einfüh­rung zum Heft­pro­zess sorgte für den einen oder anderen Aha-Effekt.
  4. Nehmen Sie kein Blatt vor den Mund
    Sie wollen unge­schöntes Feed­back, also sorgen Sie für eine offene Gesprächs­at­mo­sphäre. Heft­ma­cher und Leser sollen ihre Probleme beim Namen nennen. Ein neutraler Mode­rator sorgt dafür, dass jeder zu Wort kommt. Je nach Lage können Sie auch über einen Ansatz wie bei unserem Leserrat nach­denken: Hier treffen sich ledig­lich Vertreter unserer Agentur und die Leser. Die Kommu­ni­ka­ti­ons­ab­tei­lung hält sich bewusst raus.
  5. Halten Sie den Ball zwischen den Sitzungen am Rollen
    Versäumen Sie es nicht, fleißig mitzu­schreiben, nach der Sitzung das Proto­koll aufzu­be­reiten und dieses an alle Teil­nehmer zu verschi­cken – die perfekte Grund­lage für die nächste Sitzung! Um den Leserrat auch dazwi­schen gedank­lich an Bord zu behalten, schi­cken Sie kommen­tierte Ausgaben an die Teil­nehmer. Darin können Sie ange­spro­chene Themen noch einmal in der Praxis verdeut­li­chen und umge­setzte Kritik­punkte präsen­tieren.

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Anton Tsuji
  • Autor:
    Anton Tsuji
  • Datum:
    08.07.2014
  • Lesezeit:
    etwa 3 Minuten

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