Es ist eine bange Frage, der sich alle Macher von Mitarbeiterzeitschriften stellen müssen: Kommt mein Heft beim Leser an? Für groß angelegte Evaluationsstudien fehlen zumeist die Mittel. Die Redaktion stochert daher zuweilen im Nebel. Was tun?
Kollege Stutz hat in seinem Blogbeitrag vier Bordmittel vorgestellt, mit denen Sie sich ein Bild von Ihren Lesern machen können. Zu einer der spannendsten Methoden gehört dabei die interne Blattkritik: einfach eine Handvoll Leser an einen Tisch setzen und das Feedback direkt abholen.
Das dachte sich einer unserer Kunden und gründete mit unserer Unterstützung einen solchen Leserrat für seine Mitarbeiterzeitschrift. Die dabei gesammelten Rückmeldungen sind natürlich nicht repräsentativ, aber trotzdem extrem hilfreich.
Möchten Sie auch diese simple aber wirkungsvolle Methode nutzen, um Ihre Leser besser kennenzulernen? Dann legen wir Ihnen fünf Tipps ans Herz:
- Leserräte müssen etwas zu sagen haben
Die Mitglieder eines Leserrats müssen sich trauen auch kritische Töne anzusprechen. Damit dabei ein möglichst rundes Bild herauskommt, sollten alle Bereiche Ihres Unternehmens abgedeckt sein. Falls durch Aufrufe allein keine passende Mischung zustande kommt, können Sie natürlich auch selbst Kandidaten ansprechen. Meistens fallen einem gleich zwei, drei Leute ein, die sich gut als Leserräte eignen würden. In unserem Fall hat sich auch die Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat ausgezahlt – die kennen garantiert ein paar Kandidaten, die nicht auf den Mund gefallen sind. - Überlegen Sie sich vorher, was Sie wissen wollen
Was sind die größten Fragezeichen, die Ihnen beim Heftmachen über den Köpfen schweben? Sind die Texte verständlich? Mögen die Leser den Illustrationstil? Kommen die strategischen Botschaften an? Fehlen wichtige Themenbereiche komplett? Überlegen Sie sich drei, vier konkrete Fragen und schicken Sie diese im Vorfeld an die Teilnehmer des Leserrats. - Holen Sie die Leserräte gedanklich ab
Beim ersten Treffen unseres Leserrats wurde schnell klar: Viele Abhängigkeiten und Zwänge beim Heftmachen sind dem Leser nicht bewusst. Wer nur das Endprodukt kennt, macht sich keine Gedanken über Timings, Themenfindung und Abstimmungsschleifen. Eine kleine Einführung zum Heftprozess sorgte für den einen oder anderen Aha-Effekt. - Nehmen Sie kein Blatt vor den Mund
Sie wollen ungeschöntes Feedback, also sorgen Sie für eine offene Gesprächsatmosphäre. Heftmacher und Leser sollen ihre Probleme beim Namen nennen. Ein neutraler Moderator sorgt dafür, dass jeder zu Wort kommt. Je nach Lage können Sie auch über einen Ansatz wie bei unserem Leserrat nachdenken: Hier treffen sich lediglich Vertreter unserer Agentur und die Leser. Die Kommunikationsabteilung hält sich bewusst raus. - Halten Sie den Ball zwischen den Sitzungen am Rollen
Versäumen Sie es nicht, fleißig mitzuschreiben, nach der Sitzung das Protokoll aufzubereiten und dieses an alle Teilnehmer zu verschicken – die perfekte Grundlage für die nächste Sitzung! Um den Leserrat auch dazwischen gedanklich an Bord zu behalten, schicken Sie kommentierte Ausgaben an die Teilnehmer. Darin können Sie angesprochene Themen noch einmal in der Praxis verdeutlichen und umgesetzte Kritikpunkte präsentieren.
Sie möchten lieber einen neutralen Blick von außen?
Die Magaziniker Taskforce hilft!
Die Magaziniker Taskforce kommt einen kompletten Tag zu Ihnen ins Haus. Zusammen mit Ihrem Team schauen wir uns eine konkrete Ausgabe Ihres Heftes an und optimieren sie grafisch, inhaltlich und redaktionell. Richtungsweisende Ideen und Anregungen für künftige Ausgaben inklusive.