Zielgruppe:
Mitarbeiter und Kunden der Schuler AG
Medium:
Print; fünfsprachig; Auflage: 10.000 Stück; Umfang: 136 Seiten
Leistungen:
Konzeption, Projektmanagement, redaktionelle Unterstützung
2014 feiert Schuler sein 175jähriges Bestehen. Zum Abschluss des Jubiläumsjahres wünscht sich der weltgrößte Pressenhersteller ein Unternehmensbuch, das Mitarbeiter und Kunden auch tatsächlich lesen.
Im Oktober 1839 startet der junge Louis Schuler zusammen mit einem Lehrling den Betrieb einer Schlosserei in Göppingen. 175 Jahre später ist die Schuler AG ein internationaler Konzern mit rund 5.500 Mitarbeitern sowie Weltmarkt- und Technologieführer in der Umformtechnik. Diesen Erfolg will Schuler mit 175 besonderen Unternehmensmomenten aus Vergangenheit und Gegenwart feiern, sympathisch aufbereitet für alle Mitarbeiter weltweit und für ausgewählte Kunden.
Der Kommunikationsabteilung ist wichtig, dass ein solches Buch sowohl Fakten sammelt als auch die definierten Schuler-Werte transportiert. Zudem soll es haptisch, und grafisch so ansprechen, dass daraus keine ungelesene Chronik für die Schrankwand wird, sondern ein Buch zum immer wieder reinschauen und lesen. Schuler schreibt dafür einen Wettbewerb aus.
Leuchttürme zum Festhalten
pr+co erhält den Zuschlag mit einem Konzept, das die Firmenmomente wie in einem Wörterbuch präsentiert und alphabetisch ordnet. In allen vier Fremdsprachenversionen bleibt Deutsch die Ordnungssprache. Das ermöglicht ein einheitliches Layout und unterstreicht den Wörtbuchcharakter.
Wir wählen zusammen 20 große Leuchtturmmomente aus, die besonders auf den Markenwert des Schuler-Konzerns einzahlen und inszenierten diese grafisch opulent. Diese Leuchttürme sollen den Leser in das Buch ziehen. Daher setzen wir nicht nur auf die Meilensteine der Unternehmensgeschichte, sondern wählen konsequent die einschneidensten und emotionalsten Geschichten aus. Die Leuchttürme verteilen sich gleichmäßig über das Buch und bilden so das Gerüst für die anderen Firmenmomente.
Die Themenpalette ist breit. Sie deckt Wodka-Anekdoten auf Dienstreise genauso ab, wie werkseigene Ferienanlagen der Umformtechnik Erfurt in der DDR, Hydroforming im Automobilbau oder das Kantinenlieblingsessen der Schulerianer (Linsen mit Spätzle). Sämtliche Texte sind einladend geschrieben und kurzgefasst.
Die alphabetische Reihenfolge ist eine gelernte Ordnung: Das Buch wirkt aufgeräumt, gleichzeitig hat die Redaktion Spielraum, die Momente so anzuordnen, dass sie im Ablauf am besten wirken. Der Verzicht auf chronologische Ordnung wirkt beim Blättern reizvoll kontrastreich, da zum Beispiel auf „Leichtbau“ mit Carbonfaserteilen aus dem Jahr 1998 die erste Schuler „Leuchtreklame“ von 1958 folgt. Die Gestaltung schafft zusätzliche Struktur durch sich wiederholende Elemente wie Datum, wörterbuchartiger Silbentrennung mit grammatischem Genus. Sie lässt gleichzeitig große Freiheiten bei der grafischen Gestaltung einzelner Beiträge (großes oder kleines Bild, Illustration, Textlänge).
Flexibler Dummy-Maker
Bei einer alphabetischen Ordnung entsteht die Herausforderung, dass sich eine Umbenennung oder einer geänderten Auswahl an einer Stelle auf das gesamte Layout des Buches auswirkt. Wenn nach der Abstimmung der „Azubi“ lieber „Lehrling“ heißen soll, sortiert sich alles neu zwischen A und L. pr+co hat darum einen Kniff mit einem Dummy-Maker entwickelt, der es erlaubt, solche Änderungen während des laufenden Prozesses ständig vorzunehmen, ohne ein bestehendes Layout über den Haufen zu werfen: Mit einem solchen digitalen Sortierexemplar konnten wir die Reihenfolge jederzeit anpassen und wieder einen neuen Dummy drucken. So blieb die Flexibilität bis zur endgültigen Freigabe durch die Vorstände erhalten.