5 Dos and Don’ts beim Video­dreh


Videos wecken Emotionen und machen tech­ni­sche Zusam­men­hänge verständ­lich. Kein Wunder, dass auch im B2B immer mehr auf die bewegten Bilder setzen. Hier sind fünf Tipps für den nächsten Dreh.

1Don‘t: Das Skript vernach­läs­sigen

Ein Video soll meis­tens schnell erstellt werden: alles muss schnell orga­ni­siert, gedreht, geschnitten sein. Vor lauter schnell, schnell, sollte aber eines auf gar keinen Fall vernach­läs­sigt werden: das Skript.

Dank des Skripts – einer genauen Beschrei­bung jeder einzelnen Einstel­lung – können sich alle Betei­ligten schon vor dem Dreh vorstellen, was später auf dem Bild­schirm zu sehen sein wird. So werden am Drehtag weder Zeit noch Geld vergeudet. In der Skript-Phase machen wir Magaziniker uns mit dem Kunden zusammen deshalb viele Gedanken und stecken lieber mehr Zeit in Vorbe­rei­tung und Abstim­mung.

 

2Do: Sprech­weise der Prot­ago­nisten vorher fest­legen (oder auch nicht)

Wenn ein Prot­ago­nist in die Kamera spricht, baut er direkt eine Verbin­dung zum Zuschauer auf. Damit das mit der Sprache hinhaut, gilt es einiges zu beachten: Wenig hält einen Dreh so sehr auf, wie wenn man vor Ort noch über Formu­lie­rungen disku­tieren muss. Deshalb: vorher fest­legen (Skript!), was wie gespro­chen werden soll. Neben dem Inhalt muss klar sein, ob ein Text zum Auswen­dig­lernen, Ablesen oder nur Stich­worte vorge­geben werden. Alles hat seine Berech­ti­gung.

Viele Menschen fühlen sich sicherer, wenn sie ihren Text auswendig lernen oder ablesen können. Nach­teil: So kann das Gespro­chene schnell steif wirken. Leben­diger und authen­ti­scher wird’s, wenn man den Prot­ago­nisten nur Stich­worte liefert und sie frei spre­chen lässt. Letz­teres macht sich vor allem bei Hands-on Erklär­vi­deos gut. Ersteres passt besser zu Image­vi­deos. Tipp: Ein kompe­tenter Reali­sator – der Verant­wort­liche für den Dreh vor Ort – kann beru­higen, die rich­tigen Stich­worte liefern und für einen glatten Ablauf sorgen.

 

3Do: Raum schaffen/lassen für Krea­ti­vität

Hat man sich gut vorbe­reitet, ist die Arbeit vor Ort entspannter und es entsteht mehr „Luft“ für Krea­ti­vität. Ein Beispiel: Bei einem Kunden war bereits alles für die erste Hälfte des Drehs im Kasten und wir hatten (wegen guter Vorbe­rei­tung) etwas Zeit übrig. Also machte sich das Kame­ra­team spontan daran, krea­tive Schnitt­bilder zu sammeln. Die landeten später in Form eines Intros vor dem Video. Dem Kunden gefielen die spon­tanen Szenen, weil sie den Zuschauer gut abholen.

 

4Don‘t: Von ursprüng­li­chen Ideen abwei­chen (wenn sie gut sind)

Alles ist wunderbar geskriptet –dann vor Ort der Schock: ein Bereich ist plötz­lich nicht zugäng­lich, es spazieren wider Erwarten überall Menschen herum. Schnell ist man dann versucht, die ursprüng­li­chen Ideen „abzu­sägen“. Wir plädieren dafür, die Flinte nicht zu schnell ins Korn zu werfen. Schließ­lich gab es gute Gründe dafür, warum eine Einstel­lung gewählt wurde, man einen Bild­aus­schnitt oder eine Kame­ra­fahrt im Kopf hatte.

Meis­tens geht es dabei um einen bestimmten Effekt auf den Zuschauer – und der ist extrem wichtig, gerade wenn das Video sich von anderen immer gleich­för­migen Image- oder Produkt­filmen abheben soll. Also: Lieber Leute auf einen Kaffee in die Kantine schi­cken, bis man fertig ist oder jemanden nett fragen, ob er mit dem Hubwagen das Set frei­räumen kann, als die Chance zu verschenken, ein wirk­lich tolles Video zu machen. Don‘t kill your darlings (too soon)!

 

5Do: Den Drehort und den Prot­ago­nisten kennen

Man kann sich noch so tolle Sequenzen ausdenken – wenn sie später nicht umsetzbar sind, weil die Örtlich­keiten es nicht hergeben, ist das sehr schade. Deshalb ist es wichtig, vor dem Dreh eine kurze Bege­hung einzu­planen. Je nach Loca­tion reicht eine Stunde locker. Sollte das aus irgend­einem Grund nicht möglich sein, hilft es auch, wenn man sich Bilder zuschi­cken lässt.

Auch die Prot­ago­nisten sollte man vor dem Dreh zumin­dest einmal gespro­chen, besser noch gesehen haben. So lässt sich besser einschätzen, wie nervös sie am Drehtag sein werden, welche Sprech­weise passt und man kann ihnen etwas von dieser Nervo­sität nehmen, indem man ihnen die Abläufe genau erklärt und Detail­fragen klärt (z.B.: „Wer bringt das Make-Up mit?“). Gute Abspra­chen sichern entspann­teres Arbeiten und das liefert bekannt­lich die besseren Ergeb­nisse.


Benjamin Bauer

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