Es geht um nichts geringeres als um die Wirtschaft der Zukunft. Und auch um ein paar weitere Details. Über all das hat Magaziniker Ralf Schluricke mit der Wirtschaftsweisen Professorin Veronika Grimm gesprochen.
Klimaschutz, Digitalisierung und Bildung sind die drei großen Schwerpunktthemen von der Wirtschaftsweisen Professorin Veronika Grimm. Ebenjene hat sie im Einzelnen und ebenso im Großen und Ganzen mit Magaziniker Ralf Schluricke für die Zukunftsplattform 6.0 beprochen. Wie es dazu kam, wie sich Ralf auf das Gespräch vorbereitet hat und warum er am Ende mit gestärktem Vertrauen aus dem Termin gegangen ist, darüber erzählt er hier mehr:
Ralf, die Wirtschaft der Zukunft – wie und wo sucht man den/die geeignete*n Gesprächspartner*in?
Ralf Schluricke: Es geht ja um die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands. Hier auf 6.0 und in diesen irren Zeiten sowieso. Und was uns vor dem Launch unserer Zukunftsplattform noch fehlte, war ein aktuelles Interview über eine Welt, in der es Covid-19 schon gibt. Dazu brauchten wir jemanden, der substanziell zu diesem Thema etwas sagen kann, glaubhaft, fundiert und engagiert. Am liebsten eine Frau, weil männerlastig ist die Technikwelt sowieso …
Veronika Grimm
Veronika Grimm, geboren 1971, seit 2008 Professorin für Volkswirtschaftslehre an der FAU Erlangen-Nürnberg. Sie ist Direktorin des Laboratory for Experimental Research Nuremberg (LERN) und Vorsitzende der Wissenschaftlichen Leitung des Energie Campus Nürnberg (EnCN). Seit April 2020 ist sie Mitglied des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Lage und damit eine von fünf Wirtschaftsweisen. Außerdem ist sie unter anderem im wissenschaftlichen Beirat beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) sowie in der Expertenkommission zum Monitoringprozess „Energie der Zukunft“ am BMWi tätig. Sie twittert regelmäßig zu Themen aus Wissenschaft und Politik unter @GrimmVeronika.
Als allererstes fiel uns dazu die frischgebackene Wirtschaftsweise Professor Veronika Grimm ein. Sie ist nicht nur eine der führenden Wirtschaftswissenschaftlerinnen in Deutschland, sondern macht sich auch in diversen Gremiem, Expertenkommissionen und wissenschaftlichen Beiräten einen Namen. Sie nimmt somit unmittelbar Einfluss auf politische Entscheidungen und Weichenstellungen.
Ihre Themen sind Zukunft pur: Klimaschutz, Digitalisierung und Bildung. Als PR-Mensch, der ich in einem früheren Leben mal war, arbeitete ich nach dem Prinzip: Immer immer immer ganz oben anfangen. Nach unten kann man im Falle einer Absage noch weiterarbeiten. Also E-Mail geschrieben, Projekt vorgestellt – und zwei Tage später die Zusage erhalten.
Ihre Themen sind Zukunft pur: Klimaschutz, Digitalisierung und Bildung.
Nun ist die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands keine Kleinigkeit – die Schwerpunktthemen von Prof. Grimm auch nicht. Mit welcher Idee bist Du in das Gespräch gegangen?
Ich hatte den Kopf voller Ideen. Es war ja schon fast eine persönliche Geschichte. Als jemand der mal VWL gelernt hat, habe ich schon lange viele Fragezeichen bezüglich der Geldpolitik und Geldwirtschaft der EU. Und eigentlich hatte ich schon die Nase voll von allem was mit der Corona-Berichterstattung zu tun hat. Aber auf der einen Seite kommt man jetzt an Corona nicht mehr vorbei, wenn es um die Zukunft geht und auf der anderen Seite musste ich aufpassen, dass ich nicht zu tief tauche und das Interview in einer VWL-Vorlesung endet.
Eine weitere Idee, mit der ich in das Interview gegangen bin: Ich hatte Prof. Grimm in Interviews, die Sie beispielsweise für die Tagesschau oder den Deutschlandfunk gegeben hatte, als durch und durch positiv nach vorne blickende Person erlebt. Das hat mir erlaubt, die Fragen aus einer etwas skeptischeren Perspektive aufzubereiten. Ich habe darauf gezählt, dass sie dem Ganzen einen positiven Dreh geben kann.
Da sich Prof. Grimm auch für die klassischen Zukunftsthemen Klima, Bildung und Digitalisierung stark macht, stand für mich das Themenspektrum schnell fest.
Gab es den positiven Dreh? Oder andersherum gefragt: Wurdest Du bei den Antworten überrascht?
Davon kann sich jeder selbst überzeugen, indem er das Interview liest oder sich besser noch: die Antworten anhört. Da kommt ihr positiver und optimistischer Charakter am besten zum Tragen. Überrascht hat mich ihr Pragmatismus und ihre Empathie und Menschennähe. Sich das zu bewahren, während man an den großen Rädern (mit-) dreht, finde ich bewundernswert. Ebenso bewundere ich ihre Unverzagtheit und die Fähigkeit auch kleine Schritte als Erfolg zu verbuchen, wenn sie denn in die richtige Richtung gehen. Es muss nicht immer der ganz große Wurf sein. So nach dem Grundsatz: auch eine Reise von tausend Meilen beginnt mit einem ersten Schritt…
Überrascht hat mich ihr Pragmatismus und ihre Empathie und Menschennähe. Sich das zu bewahren, während man an den großen Rädern (mit-) dreht, finde ich bewundernswert.
Nun ist einige Zeit vergangen, das Interview ist verschriftlicht und veröffentlicht – gibt es eine Frage, ein Thema das Du gerne noch nachschieben würdest?
Ja, da gibt es ein Thema. Ich persönlich würde gerne Fragen zu einigen Aspekten der internationalen Geldpolitik stellen. Im Nachgang von Interviews gibt es immer Bereiche, die man hätte vertiefen können.
Insgesamt bin ich aber mehr als happy, da Prof. Grimm die Fragen so umfänglich beantwortet hat und dabei auch komplexe Zusammenhänge sehr anschaulich und gut verständlich dargestellt hat. Dies hat sie vor allem vor dem Hintergrund gemacht, dass wir ihre Statements auch als Soundfiles anbieten wollten.
Was ist Dein persönliches Fazit aus der Begegnung mit Frau Grimm?
Eine spannende Begegnung mit einer sehr interessanten Persönlichkeit, die mein Vertrauen in die politische Handlungsfähigkeit und Zukunftsfähigkeit dieses Landes sehr gefestigt hat.
„Meine Vision ist eine Gesellschaft, die kaum noch Ressourcen verbraucht“
Das gesamte Interview, das Magaziniker Ralf Schluricke mit Professorin Veronika Grimm geführt hat, können Sie hier auf unserer Storytelling–Plattform sechsnull.de lesen.