Gekonnt krit­zeln: 3 Tipps für gute Scribbles

Scribbles müssen nicht schön sein — sie dienen nur dazu, kurz visuell etwas aufzu­reißen. Aber trotzdem sollte ein Scribble ein paar Anfor­de­rungen erfüllen — welche, erklärt dieser Beitrag.

Mal eben kurz was hinkrit­zeln — das macht Spaß! Noch toller ist es, wenn man weiß, dass daraus hinterher eine Doppel­seite mit Info­grafik oder eine atmo­sphä­risch dichte Illus­tra­tion werden wird.

Im Agentur-Alltag sind solche schnellen visu­ellen Gedan­ken­aus­tau­sche unver­zichtbar. Und irgend­wann merkt man, dass diese besser funk­tio­nieren, wenn man mit der rich­tigen Einstel­lung rangeht.

Was zeichnet ein Scribble also aus, das gut funk­tio­niert und damit auch zum Ziel führt?

Unser Art Director Gernot hat jahr­zehn­te­lange Erfah­rung und sicher­lich schon 100.000 Scribbles ange­fer­tigt. Anfangs noch mit viel Mühe ausge­ar­beitet, kommen sie heute oft mit der ersten Idee und wenigen Stri­chen aufs Papier. Wie er und die Kollegen diese Möglich­keit zum Gedanken austau­schen nutzen, sieht man an den folgenden Beispielen und der späteren Umset­zung. Hier kommen seine drei Tipps.

Tipp 1: Das Gerüst muss stimmen

Ein Scribble, das funk­tio­niert, soll ein solides Gerüst der Infor­ma­tion über Inhalt, Elemente und Kompo­si­tion (Layout) geben — egal ob es Orien­tie­rung bietet für die Erstel­lung eines Fotos, einer Illus­tra­tion oder einer Info­grafik. Die visu­ellen Infor­ma­tionen, die es enthält, sollten also on point sein. Mit dem folgenden Scribble wurde die — im Brain­stor­ming schon münd­lich gut vorstell­bare — Idee im Sinne einer Gedan­ken­stütze im Notiz­buch verewigt. Bestechend in ihrer Einfach­heit. Über­flüs­siges also bitte weglassen!

Scribble für die „Laser Commu­nity“ von TRUMPF …

Dieses Scribble stammt vom spitzen Blei­stift unseres Redak­teurs Florian.

Und so sieht das fertige Cover danach aus.

… und von Florian die Erklä­rung dazu:


Tipp 2: Schnel­lig­keit ist unser Freund

Ein Scribble ist schnell gezeichnet und auch schnell wieder verworfen. Das ist auch gut so. Diese Schnel­lig­keit zwingt uns, visuell inner­halb kurzer Zeit so verständ­lich wie möglich zu sein. Bei diesem Scribble mit zwei Ebenen (+Trans­pa­rent­pa­pier) ging es darum, das Grob­layout und die Räume für die Typo­grafie anzu­testen und mit dem Kunden abzu­stimmen. Also nicht lange über­legen — einfache Mittel führen meist am schnellsten zum Ziel!

Scribble für die „ONLOAD“ der Maschi­nen­fa­brik Rein­hausen …

Was ist wohl auf diesem Scribble von Gernot zu sehen?

Daraus wurde eine Doppel­seite für das ONLOAD Magazin.

… und was es bedeutet, erklärt Julian:

Tipp 3: Einfach mal spielen

Bei einem Scribble geht es ums Auspro­bieren. Denn in dieser frühen redak­tio­nellen Phase ist ja noch nicht ganz klar, wie eine Seite am Ende tatsäch­lich aussehen wird. Es gilt die Devise: Jede Idee könnte die rich­tige sein! Mit dem folgenden Scribble ging es darum, dem Grafiker die Elemente für den Mix aus Illus­tra­tion und Info­grafik vorzu­geben.

Scribble für das „mag“ von ebm-papst …

Das war die Idee unseres Geschäfts­füh­rers Steffen...

... und das machte ein Profi aus dem Scribble.

Im Heft sieht das dann so aus.

… und die Erklä­rung dazu von Steffen:


Mehr Scribbles gibt es auf unserem Insta­gram-Profil

Benjamin Bauer

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