Lieber unge­fähr richtig als exakt falsch


Die Auswer­tung von Website-Besuchs­daten ist weniger als der Stein der Weisen, aber mehr als Zahlen­ko­lonnen für den Archiv­ordner. Drei Gründe für Web Analy­tics im Corpo­rate Publi­shing.

Die schlechte Nach­richt zuerst: Web Analy­tics ist keine Wissen­schaft. Kein einziger Wert, den sie liefert, bildet die Realität 100 Prozent korrekt ab.

Können wir es damit schon als über­flüssig abhaken? Nein. Denn wer braucht schon genaue Zahlen, wenn er Tendenzen hat?

Auch wenn Ihnen Web Analy­tics Programme nie genau sagen können, wie viele Besu­cher im letzten Monat auf Ihrer Seite waren und wie viele davon wie oft wieder­ge­kommen sind – die Zahlen stimmen über den Daumen und Sie sehen in jedem Fall einen Trend.

Börsen­guru Warren Buffet – einer der reichsten Menschen der Welt – sagt immer wieder gerne seinen Leit­spruch in die Mikro­fone: „Es ist besser, unge­fähr richtig zu liegen, als exakt falsch.“ Wenn man Web Analy­tics betreiben möchte, ist das die rich­tige Einstel­lung.

Doch gerade bei Online-Kunden­ma­ga­zinen ist Web Analy­tics oft ein vernach­läs­sigtes Pflänz­lein im Schatten von Themen­suche, Content-Erstel­lung und Webde­sign. Genau dafür aber würden (Zwischen-) Ergeb­nisse aus den Web Analy­tics wert­volle Hinweise liefern. Darum kommen hier drei gute Gründe für die Auswer­tung Ihrer Besu­cher­daten:

  1. Web-Maga­zine kosten Zeit und Geld. Da sollte man doch über­prüfen können, wie sie genutzt werden. Spätes­tens wenn der Controller klopft und fragt, wozu man denn die vielen Euros braucht, sollten Sie mehr antworten können als „Ja, äh…“. Am besten haben Sie dann Ziele für Ihre Website vorzu­weisen und zeigen dem Herrn mit der Krawatte, welche davon Sie erreicht haben und welche nur fast. Wie Sie über­prüf­bare Ziele für Ihre Website finden, lesen Sie hier.
  2. Besu­cher Ihrer Website sind poten­zi­elle Kunden (Mitar­beiter, Partner, Liefe­ranten … ) Ihres Unter­neh­mens. Web Analy­tics kann Ihnen helfen, Ihre Website zu einem Ort zu machen, an den die Ziel­gruppe gerne zurück­kehrt. Denn Sie haben es nicht mit Daten, sondern mit Menschen zu tun. Hinter jeder Besu­cher­zahl sitzt jemand vor einem Bild­schirm, der Ihre Seite aufge­rufen hat – konzen­triert am Arbeits­platz, gelang­weilt in der U-Bahn, begeis­tert im heimi­schen Sessel. Mit den Daten die er oder sie Ihnen hinter­lässt lernen Sie die Leser Ihres Online-Kunden­magazins besser kennen: Was gefällt? Was nicht? Bei welchen Bildern/Überschriften/Themen steigt meine Ziel­gruppe ein? Mit Web Analy­tics und gesundem Menschen­ver­stand können Sie diese Fragen hinrei­chend genau beant­worten.
  3. Wer Websites nicht nur als notwen­diges Übel sieht, hat Lust, sie aktiv voran­treiben. Web Analy­tics unter­stützt den Betreiber, die rich­tige Rich­tung zu finden. Und wenn man mal hier ein neues Tool auspro­biert, dort eine andere Bilder­ga­lerie und da eine andere Form der Video­ein­bet­tung, führt das manchmal zu Bugs. Web Analy­tics hilft, diese aufzu­spüren. Es ist pein­lich, wenn ein Dritter Sie darauf hinweist, dass sich Video xy nicht mehr abspielen lässt, bevor Sie selbst es merken.

Tools für die Analyse von Besu­cher­daten gibt es viele, von gratis bis teuer und für ganz unter­schied­liche Bedürf­nisse konzi­piert. Eines der gängigsten kommt aus dem Silicon Valley und heißt Google Analy­tics. pr+co benutzt seit drei Jahren das daten­schutz­recht­lich gut aufge­stellte Open-Source-Programm Piwik.

Florian Burkhardt

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